Die Differenz eine Frau zu sein

Geschichtsforschung und Lehre

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Gute Frau, so geliebt werdet ihr von mirDie Troubadourin, die wir Anonima 2 nennen.

Tenzione
Auflagen

Angelica Rieger, Trobairitz. Der Beitrag der Frau in der altokzitanischen höfischen Lyrik. Gesamtkorpus. Tübingen, Max Niemeyer, 1981.

Marirì Martinengo, Las trovadoras. Poetisas del amor cortés. (Textos provenzales con traducción castellana), traducción de María-Milagros Rivera Garretas y Ana Mañeru Méndez, Madrid, horas y HORAS, 1997.

Register
Die Troubadourin oder Trobairitz, die wir Anonima 2 nennen, da kein Name erhalten blieb, erzählt in der Form eines Dialogs zwischen einer verheirateten Frau und einem allein stehenden Mädchen, über eine Krise in einer Liebesgeschichte zwischen dieser Frau und dem Herrn, der von ihr aufgrund seines offensiven Verhaltens verlassen wurde. Das Mädchen schreitet für ihn ein.
Translation

"Sprechen wir leise, Frau, damit niemand uns hört;
jetzt sagt ihr, dass er sich gegenüber Ihnen geirrt hat
und um Ihnen zu gefallen, unterwirft
er sein mildes Herz Ihrem Stolz.
Ich will, dass sie mir sagen, Frau,
was könnt Ihr machen, um kein Erbarmen zu spüren,
weil er jeden Tag tausend Mal angstvoll ersehnt,
wegen einem allein, seid Ihr nicht würdig ihm zu verzeihen.

Wenn sie wollen, dass ich ihm meine Liebe zurückgebe, Fräulein,
ist es sehr wichtig, dass er höflich und tapfer ist,
einfach und milde, der mit niemandem in Streit tritt,
und der freundlich mit allen ist;
Weil mir kein Bösewicht und kein Stolzer gefällt,
aufgrund seiner mein Wert fallen oder sich verringern würde,
sondern einfach und treu, diskret und verliebt:
falls er will, dass ich ihm Gnade walten lasse, soll er mir zuhören."

Transkription

“Süau parlem, domna, qu’om no.us entenda,
ara digatz, que forfaitz es vas vos,
mais que per far vostres plazers se renda,
son cor umil contra.l vostr’ ergulhos.
Vuelh que.m digatz, domna, per cals razos
poiretz estar que merces non vo’n prenda,
que mil sospirs ne fa.l jorn angoissos,
don per un sol no.l denhatz far esmenda.

Si m’amor vol, na donzela, que renda,
ben li er obs que sia gais e pros,
francs et umils, qu’ab nulh om no.s contenda
e a cascun sia de bel respos;
qu’a me non tanh om fel ni ergulhos
per que mon pretz dechaja ni dissenda,
mas francs e fis, celans et amoros,
s’el vol que.l don lezer que mi entenda.”

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