Die Differenz eine Frau zu sein

Geschichtsforschung und Lehre

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A Serious Proposal to the Ladies, for the Advancement of their True and Greatest InterestMary Astell.

Signatur
Text publiziert in: JONES, VIVIEN. "Women in the Eighteenth Century. Constructions of Femminity" London, Routledge, 1990, S. 197-206.
Register
Mary Astell ruft die Frauen auf, dass sie sich weniger um ihr Aussehen kümmern sollen, um die Männer anzulocken, sondern sich mehr um sich selbst und ihre Seelen kümmern sollen.
Translation

Frauen,

Wie schade, dass während eure Schönheit rund um euch herum glänzt, eure Seelen, die unendlich mehr scheinen und strahlen (hättet ihr eine klare Idee über die Schönheit, so entzückend sie auch ist, und so wie ihr sie bewertet, so verschmäht und mißachtet ihr die Knauserei, welche der Fall einschließt), durch die Invasion des Unkrauts, brachliegen gelassen und mißachtet leiden müssen, von keinem Dank geschmückt! Obwohl die Schönheit des Geistes wichtig ist, um jene Eroberungen, die unseren Augen gelungen sind, zu sichern. Die Zeit, welche der natürliche Feind der schönen Gesichter ist, hat keinen Einfluß auf eine entzückenden Seele, außer um sie zu verbessern. Aus Scham verbannen wir jene Alte, damit dann jemand denken kann, dass es eine Aufgabe ist, welche aus der Mode ist, die Schmetterlinge und die Kleinigkeiten zu verfolgen! Es reicht endlich wie Sklaven im langweiligen und schlagenden Weg der Eitelkeit und der Verrücktheit arbeiten zu müssen, auf ihn sind schon viele vor uns gegangen- sondern traut euch den entzückenden Kreis zu zerstören, in den uns die Gewohnheit platziert hat, und uns auf vulgäre Art für gering schätzt, alle die Unverschämtheit unserer Nachbarn zu imitieren. Wir lernen auf uns selbst in etwas Exzellenterem als die Erfindung der Mode stolz zu sein, und erwägt nicht ein so entwürdigendes Denken unseres eigenen Wertes, so wie sich vorzustellen, dass sie uns unsere Seelen nur deswegen gegeben haben für den Dienst unserer Körper, und das beste, was wir von diesen erlangen können, ist es die Augen der Männer anzuziehen. Wir schätzen sie zu viel und uns zu wenig, falls wir irgendeinen Teil unserer Tugenden nach ihrer Meinung unterbringen; und wir nicht an uns selbst glauben, dass wir zu edleren Dingen würdig sind als zu einer weinerlichen Eroberung eines Herzen ohne Wert. Sie, die Möglichkeiten hat, sich für den Himmel zu interessieren, um die Bewunderung Gottes und der Engel zu erlangen, verschwendet ihre Zeit und es ist schädlich für ihren Charme, sie an unbedeutende und eingebildete Männer hinzuwerfen.

Sie braucht sich nicht billiger zu machen, genauso wenig hinabzusteigen um seinen Applaus zu verdienen; weil in je weiterer Entfernung sie ihn hält, und umso mehr sie über ihn ist, versichert sie sich effizient seine Bewunderung und Wertschätzung. Seid dann großzügig, Frauen, um nicht etwas euer unwürdig zu machen; so gerecht wie euer Interesse, um nicht euer Reich zu verkleinern und euren Charme geringzuschätzen. Läßt nicht zu, dass eure Gedanken ganz beschäftigt sind mit der Beobachtung des Respekts, der euch gezollt wird, sondern ein Teil der Gedanken soll wenigstens mit dem Lernen, wie ihr es verdient, beschäftigt werden. Und nach allem, erinnert euch, dass die Güte in der authentischen Größe liegt; seid weise für euch selbst das größte Genie, und diese Schönheit, die meist ersehnte, wird bis in die Ewigkeit dauern.

Transkription

LADIES,

[...] What a pity it is, that whilst your Beauty casts a lustre all around you, your Souls which are infinitely more bright and radiant (of which if you had but a clear Idea, as lovely as it is, and as much as you now value it, you wou’d then despise and neglect the mean Case that encloses it) shou’d be suffer’d to over-run with Weeds, lie fallow and neglected, unadorn’d with any Grace! Altho’ the Beauty of the mind is necessary to secure those Conquests which your Eyes have gain’d, and Time that mortal Enemy to handsome Faces, has no influence on a lovely Soul, but to better and improve it. For shame let’s abandon that Old, and therefore one wou’d think unfashionable employment of pursuing Butterflies and Trifles! No longer drudge on in the dull beaten road of Vanity and Folly, which so many have gone before us, but dare to break the enchanted Circle that custom has plac’d us in, and scorn the vulgar way of imitating all the Impertinences of our Neighbours. Let us learn to pride our selves in something more excellent than the invention of Fashion; And not entertain such a degrading thought of our own worth, as to imagine that our Souls were given us only for the service of our Bodies, and that the best improvement we can make of these, is to attract the Eyes of Men. We value them too much, and our selves too little, if we place any part of our desert in their Opinion; and don’t think our selves capable of Nobler Things than the pitiful Conquest of some worthless heart. She who has opportunities of making an interest in Heaven, of obtaining the love and admiration of GOD and Angels, is too prodigal of her Time, and injurious to her Charms, to throw them away on vain insignificant men. She need not make her self so cheap, as to descend to court their Applauses; for at the greater distance she keeps, and the more she is above them, the more effectually she secures their steem and wonder. Be so generous then, Ladies, as to do nothing unworthy of you; so true to your Interest, as not to lessen your Empire and depreciate your Charms. Let not your Thoughts be wholly busied in observing what respect is paid you, but a part of them at least, in studying to deserve it. And after all, remember that Goodness is the truest Greatness; to be wise for your selves the greatest Wit; and that Beauty the most desirable which will endure to eternity.

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